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EU-Bericht: Grenzwerte für Transfettsäuren nötig

Die Europäische Union empfiehlt in einem aktuellen Bericht gesetzliche Grenzwerte für Transfettsäuren. Diese erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes und sind in vielen industriell hergestellten Lebensmitteln enthalten.

Transfette wie die Elaidinsäure sind in vielen industriell verarbeiteten Lebensmitteln enthalten. Sie können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Quelle: Wikimedia Commons.

Die Europäische Union empfiehlt in einem aktuellen Bericht gesetzliche Grenzwerte für Transfettsäuren. Transfettsäuren, die unter anderen in industriell hergestellten Backwaren und Fertigprodukten enthalten sein können, erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes. In den USA wurde die Verwendung von Transfettsäuren daher im Juni 2015 vollständig verboten, in Deutschland gibt es nur eine freiwillige Selbstverpflichtung der Industrie, nicht jedoch einen gesetzlichen Grenzwert.

Auch in Dänemark, Österreich, Ungarn, Norwegen und Schweiz hat die Politik bereits reagiert und verbindliche Grenzwerte eingeführt. Im restlichen Europa einschließlich Deutschlands sind jedoch weiterhin Lebensmittel mit hohen Gehalt an Transfettsäuren auf dem Markt. In Deutschland liegt die durchschnittliche Aufnahme zwar unter dem vom Bundesinstitut für Risikobewertung empfohlenen Grenzwert, doch konsumieren einzelne Bevölkerungsgruppen weit mehr als die noch als unbedenklich geltenden Mengen. Da Transfettsäuren keinerlei gesundheitlichen Nutzen haben empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation, ihre Verwendung nach dem Vorbild der USA vollständig zu untersagen.

Die Europäische Union hat in ihrem neu veröffentlichten Bericht verschiedene Optionen untersucht, wie sich der Konsum von Transfettsäuren europaweit reduzieren ließe. Dazu zählen die Angabe des Transfettgehalts auf Lebensmittelverpackungen, freiwillige Selbstververpflichtungen der Industrie sowie gesetzliche Grenzwerte. Von diesen verschiedenen Optionen bieten gesetzliche Grenzwerte nach Einschätzung der Europäischen Kommission die größte Aussicht, effektiv zu sein.

Die Europäische Kommission hat angekündigt, in Kürze eine öffentliche Konsultation zu dem Thema zu initiieren, um in naher Zukunft Maßnahmen für eine Reduktion der Transfettaufnahme in Europa beschließen zu können.

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