Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten

Länger leben durch hausärztliche Prävention

Schweizer Forscher konnten zeigen, dass sich die Sterbewahrscheinlichkeit älterer Menschen durch hausärztliche Präventionsarbeit deutlich senken lässt. Auch gesunde Senioren profitieren davon, von ihren Hausärzten bei gesunder Ernährung und regelmäßiger körperlicher Bewegung unterstützt zu werden.

Bergwandern
Auch moderate körperliche Aktivität wie z.B. langsames Wandern kann die Sterblichkeit unter älteren Menschen deutlich senken. Quelle: Wikimedia Commons / Herzi Pinki.

In einer randomisierten kontrollierten Studie untersuchten die Wissenschaftler den Effekt von sogenannten persönlichen Präventionsplänen. Diese folgen der Methodik des Health Risk Assessments (HRA), das ursprünglich in den USA zur Erhaltung der Gesundheit am Arbeitsplatz entwickelt wurde.

In die Studie wurden Personen ab 65 Jahren aus 19 Schweizer Hausarztpraxen eingeschlossen, die an keiner schwereren Erkrankungen leiden. Die Teilnehmer der Interventionsgruppe besuchten regelmäßig alle sechs Monate den Hausarzt und besprachen in dreimonatigen Telefonaten mit Pflegepersonal oder Ärzten über ihren Gesundheitszustand. Das sollte die Teilnehmer zu einem gesundheitsförderlichen Lebensstil (mehr Bewegung und fettarme Ernährung) und zur Umsetzung präventiver Maßnahmen wie regelmäßiges Blutdruckmessen oder Impfungen motivieren.

Die ersten positiven Ergebnisse zeichneten sich bereits nach den ersten zwei Jahren ab. In der Interventionsgruppe beobachtete man mehr körperliche Aktivität und mehr Grippeimpfungen als in der Vergleichsgruppe. Nach acht Jahren hatte sich die Sterberate um 20% gegenüber der Kontrollgruppe verringert. Diese Methode erweist sich darüber hinaus auch als kosteneffektiv: pro Person belaufen sich die Kosten für ein zweijähriges Programm auf 1017 US-Dollar. Die Autoren gehen daher davon aus, dass dieser Ansatz auch in Ländern mit niedrigeren Einkommen als der Schweiz gut einsetzbar ist. In einer Pilotstudie konnten die Autoren zudem zeigen, dass das von ihnen entwickelte Präventionsprogramm auch in Deutschland erfolgreich umgesetzt werden kann.

Die Studie zeigt, dass auch gesunde Menschen von Prävention profitieren können, und welchen Beitrag Hausärzte hierzu leisten können.

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