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Graduelle Reduzierung des Zuckergehalts in Softdrinks als Verhältnisprävention

Zuckerhaltige Getränke sind über alle Altersstufen hinweg die Hauptaufnahmequelle von Zucker und tragen maßgeblich zu Übergewicht und seinen Folgeerkrankungen, wie Typ 2 Diabetes, bei. In einer Modellierungsstudie, veröffentlicht Anfang des Jahres in der Fachzeitschrift The Lancet Diabetes & Endocrinology, wurde eine graduelle, ersatzlose Reduzierung des Zuckergehaltes in Soft-Drinks um 40% über 5 Jahr als Maßnahme der Verhältnisprävention vorgeschlagen.

Eine Reduktion des Zuckergehalts von Colagetränken und anderen Softdrinks kann dazu beitragen, die Ausbreitung von Übergewicht und Diabetes zu bremsen. Quelle: Wikimedia Commons / Justin Smith.

Die Studie nutze Daten aus dem britischen nationalen Diät- und Ernährungssurvey und die jährlichen Berichte der britischen Gesellschaft für Soft Drinks, um den Verbrauch von gesüßten Getränken und Fruchtsäften und ihren Beitrag zur Zucker- und Energiezufuhr in in Großbritannien zu berechnen.

Die Ergebnisse sind eindeutig. Eine Verringerung des Zuckergehalts um 40% über 5 Jahre würde die Energiezufuhr um 38,4 kcal pro Tag verringern. Dies würde das durchschnittliche Gewicht um 1,2 kg bei Erwachsenen verringern und die Prävalenz von Übergewicht um rund einen Prozentpunkt und von Adipositas um rund zwei Prozentpunkte reduzieren. Das entspräche einer Million weniger Adipositaskranken nach 5 Jahren und rund 300.000 weniger Neuerkrankungen an Diabetes Typ 2. Besonders profitieren würden sozial benachteiligte Jugendliche, da diese besonders viele zuckerhaltige Getränke konsumieren.

Die Autoren sprechen sich daher für eine sofortige Umsetzung dieser Art der Verhältnisprävention aus. Um den Effekt zu verstärken, empfehlen Sie, diese mit anderen Interventionsstrategien, wie zum Beispiel einer Zuckersteuer, zu kombinieren.

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