17.04.2018
Berlin, den 19. März 2018 – Die Prävalenz für Übergewicht und Adipositas im Kindes- und Jugendalter ist in den letzten 11 Jahren nicht weiter angestiegen, also auf hohem Niveau stabil, so die aktuellen Ergebnisse der 2. KiGGS-Welle, vorgestellt vom Robert-Koch-Institut in Berlin. „Dass ein weiterer Anstieg im Durchschnitt vermieden werden konnte, werten wir zunächst als gute Nachricht, allerdings sehen wir eine dramatische Zunahme der Prä-valenzzahlen mit steigendem Alter, die bei Jugendlichen 17% für Übergewicht und 8% für Adipositas erreichen.“, sagt Privatdozentin Dr. med. Susanna Wiegand, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Adipositas im Kindes-und Jugendalter (AGA). „Fast 2 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland sind übergewichtig oder sogar schwer übergewichtig, Kinder aus Familien in schwieriger sozialer Lage sind weiterhin ca. dreimal so häufig betroffen. Das ist nicht die Schuld der Kinder, sondern wird vor allem durch ihre Lebensbedingungen hervorgerufen. Die Daten sind daher ein Ausdruck erschreckender sozialer Ungleichheit und mangelnder staatlicher Fürsorge für die sozial Schwächeren in unserem Land. Risikogruppen werden mit den präventiven und therapeutischen Maßnahmen bislang nicht erreicht. Die bisherigen Maßnahmen sind demnach völlig unzureichend.“, mahnt Wiegand an. Mehr erfahren