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Neuer Bericht zur Prävention von Adipositas in Europa veröffentlicht

In ihrem Bericht "Confronting obesity in Europe: Taking action to change the default setting" diskutiert der Beratungsdienst The Economist Intelligence Unit, wie Europa auf die Herausforderungen der Adipositas-Epidemie reagiert.

In dem Bericht diskutieren die Autoren der Economist Intelligence Unit, wie Europa mit den Herausforderungen der Adipositas-Epidemie umgeht. Quelle: The Economist Intelligence Unit.

Zwischen 1980 und 2008 hat sich die Zahl der Menschen mit Übergewicht oder Adipositas mehr als verdoppelt. In der Mehrzahl der europäischen Länder ist mittlerweile über die Hälfte der Bevölkerung übergewichtig oder adipös. Adipositas (krankhaftes Übergewicht, BMI > 30) erhöht das Risiko, an Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Gelenkbeschwerden und Depression zu erkranken.

Europaweit sind sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen besonders von Übergewicht und Adipositas betroffen. Dies trage zu bestehenden sozialen Ungleichheiten im Gesundheitsstatus bei. Daher sind besondere Anstrengungen nötig, um auch sozial Benachteiligte mit Präventionsangeboten zu erreichen.

Weiter weist der Bericht darauf hin, dass Präventionsprogramme zur Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit Übergewicht und Adipositas beitragen können. Dies gilt insbesondere für Programme, die auf individuelle Verhaltensänderungen abzielen, und die persönliche Verantwortung in den Vordergrund stellen. Nicht stigmatisierend und in der Regel wirksamer ist hingegen die Verhältnisprävention, das heißt die Schaffung von gesundheitsförderlichen Lebensbedingungen.

Auch im Gesundheitswesen sei die Stigmatisierung und Diskriminierung von Menschen mit Adipositas weit verbreitet, was die Behandlung von Adipositas und ihren Folgeerkrankungen erschwere. Es ist die Aufgabe von Gesundheitsfachkräften, einer solchen Diskriminierung von Menschen mit Adipositas entgegenzutreten. Der Umstand, dass das Körpergewicht durch individuelles Verhalten beeinflussbar ist dürfe nicht als Vorwand genutzt werden, den Betroffenen die für eine erfolgreiche Gewichtsreduktion notwendige medizinische Behandlung und professionelle Unterstützung vorzuenthalten.

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