Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten
Cochrane-Review: Nichtraucherschutzgesetze retten Leben
Jedes Jahr sterben über 6 Millionen Menschen an den Folgen der Inhalation von Tabakrauch, 600.000 allein an den Folgen des Passivrauchens. Rauchen ist nicht nur die Hauptursache für Lungenkrebs, sondern auch einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauferkrankungen, chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) sowie Krebserkrankungen außerhalb der Lunge.
Nichtraucherschutzgesetze, welche das Rauchen in geschlossenen Räumen, unter anderen in öffentlichen Gebäuden, am Arbeitsplatz sowie in Restaurants und Café einschränken, können die Passivrauchbelastung von Nichtrauchern unmittelbar verringern. Außerdem können sie zur Veränderung sozialer Normen beitragen, indem sie dem Eindruck entgegenwirken, dass Rauchen ein normales und allgemein übliches Verhalten sei – tatsächlich raucht nach aktuellen Zahlen des statistischen Bundesamts nur noch weniger als ein Viertel der über 15-Jährigen in Deutschland regelmäßig. Durch diesen Effekt können Nichtraucherschutzgesetzte dazu beitragen, dass weniger Menschen mit dem Rauchen anfangen. Außerdem können sie Rauchern dabei helfen, mit dem Rauchen aufzuhören oder ihren Tabakkonsum einzuschränken.
Die aktuelle Übersichtsarbeit zu dem Thema zeigt, dass Nichtraucherschutzgesetzte tatsächlich dazu beitragen, das Vorkommen Tabak-assoziierter Krankheits- und Todesfälle zu reduzieren. Ein besonders deutlicher Effekt konnte für die Anzahl der Herzinfarkt-Fälle gezeigt werden. Die Arbeit wurde von der Cochrane Collaboration erstellt, einem internationalen, unabhängigen Netzwerk von WissenschaftlerInnen und ÄrztInnen.
Weitere Informationen:
- "Schützen die nationalen Rauchverbote die Nicht-Raucher?" (Wissen Was Wirkt, 4. Februar 2016)
- "Legislative smoking bans for reducing harms from secondhand smoke exposure, smoking prevalence and tobacco consumption" (Cochrane Library, 04.02.2016)
- Cochrane Deutschland