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EU-Parlament verlangt Zucker-Grenzwerte für Babynahrung

Babynahrung enthält oft bis zu dreimal mehr Zucker als von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen. Gemäß neuer Lebensmittel-Vorschriften der EU-Kommission sollte diese gesundheitsgefährdende Praxis weiterhin erlaubt bleiben. Das EU-Parlament hat jedoch sein Veto eingelegt und fordert die Einhaltung der international empfohlenen Grenzwerte.

Babies sollten ebenso wie Kinder und Erwachsene nicht mehr als 10% ihres Energiebedarfs aus Zucker decken. Oft enthält Babynahrung jedoch weit mehr Zucker als empfohlen. Quelle: Wikimedia Commons / Ravedave.

 

Die im März letzten Jahres veröffentlichten Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Zuckerkonsum empfehlen, dass Personen unabhängig von ihrem Alter nicht mehr als 10% ihres Energiebedarfs aus Zucker decken sollten. Diese Empfehlung beruht auf wissenschaftlichen Studien, die zeigen dass ein hoher Zuckerkonsum das Risiko erhöht, Übergewicht und Zahnkaries zu entwickeln.

Diese Empfehlung gilt insbesondere auch für Babies und Kleinkinder, da Ernährungsvorlieben und –gewohnheiten im Kleinkindalter geprägt werden und die Ernährung während des gesamten Lebens beeinflussen können.

Eine neue Vorschrift der Europäischen Komission für getreide-basierte Babynahrung hätte weiterhin einen bis zu dreimal höheren Zuckergehalt erlaubt. Das Europäische Parlament hat den entsprechenden Richtlinienentwurf der Kommission jedoch zurückgewiesen. Angesichts der Tatsache, dass "unausgewogene Ernährungsweisen mittlerweile weltweit der größte Risikofaktor für Krankheit und Tod sind, (…) sollte der maximale Zuckergehalt von Babynahrung entsprechend der Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation wesentlich abgesenkt werden", so die Abgeordneten des Europaparlaments.

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