Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung
Infarkt-Prävention: Lebenslanger Nutzen durch Beratung
Im Rahmen der "Oslo diet and antismoking"-Studie haben ForscherInnen bereits 1972/73 über 16.000 Männer zwischen 40 und 50 Jahren rekrutiert. Von diesen wurden 1.232 Männer mit kardialen Risikofaktoren ausgewählt und nach dem Zufallsprinzip einer Interventions- und einer Kontrollgruppe zugeordnet.
Die Interventionsgruppe wurde fünf Jahre lang halbjährlich zu ihrer Ernährung beraten. Dabei sollten sie auf gesättigte Fette verzichten und mehr Fisch, Obst und Gemüse essen. Übergewichtigen wurde geraten abzunehmen und ihren Zuckerkonsum zu reduzieren. Rauchern wurde der komplette Verzicht auf Tabakprodukte nahe gelegt. Die Kontrollgruppe bekam keinerlei Ratschläge.
Den Nutzen dieser Intervention belegten die WissenschaftlerInnen anhand der Herzinfarktrate: Nach Studienende wies die Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe ein um 47 Prozent geringeres Herzinfarktrisiko auf.
Ärztliche Empfehlung mit lebenslangem Nutzen
Dass mit der Intervention auch nachhaltige Effekte erzielt werden können, konnten nun ForscherInnen um Ingar Holmes nach einer 40-jährigen Beobachtungszeit aufzeigen: Den Auswertungen zufolge sei das Risiko, an einem Herzinfarkt zu versterben, bei den Männern, die einst zu einem gesünderen Lebensstil angehalten worden waren, nach vier Jahrzehnten noch um 29 Prozent reduziert.
Die Gründe für die Unterschiede zwischen den Gruppen schrieben die ForscherInnen hauptsächlich der Beratung zur Ernährung und der daraus folgenden Umstellung der Essgewohnheiten zu; auf eine Veränderung des Rauchverhaltens führten Holme et al. etwa ein Viertel der beobachteten Unterschiede zurück.
Quelle
Holme I. et al. (2016): Lifelong benefits on myocardial infarction mortality: 40-year follow-up of the randomized Oslo diet and antismoking study. Journal of International Medicine. Link...