Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung

Depression im Kindesalter: Hohe Aktivität als Schutzfaktor?!

Dass körperlicher Aktivität eine wichtige Rolle in der Prävention von Depressionen zukommt, untermauern aktuelle Auswertungen der Trondheim Early Secure-Studie. Demnach entwickeln körperlich aktive Kinder seltener depressive Symptome als ihre weniger aktiven Altersgenossen.

Körperliche Bewegung ist nicht nur gut für Kreislauf und Stoffwechsel, sondern kann auch helfen, Depressionen vorzubeugen. Quelle: World Obesity (www.imagebank.worldobesity.org)

 

Den zeitlichen Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Stimmung bei Kindern untersuchte ein Forschungsteam um Dr. Tonje Zahl von der Universität Trondheim. Dazu begleiteten die WissenschaftlerInnen etwa 800 Sechsjährige über einen Zeitraum von vier Jahren.

Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Stimmung?!

Die Kinder wurden alle zwei Jahre auf Symptome einer Depression untersucht, zusätzlich wurden die Eltern zur psychischen Gesundheit ihrer Kinder befragt. Daten zum Bewegungsverhalten der Kinder sammelten die Forschenden zusätzlich mithilfe eines Beschleunigungsmessers, der zum Zeitpunkt der Untersuchung eine Woche lang getragen wurde.

Wie die Auswertungen zeigten, weisen Kinder im Alter von sechs Jahren im Schnitt 0,52 depressive Symptome auf. Dieser Wert sank im Alter von acht Jahren auf 0,46; Zehnjährige wiesen durchschnittlich 0,52 Symptome auf.

In Bezug auf das Bewegungsverhalten stellten die WissenschaftlerInnen mit zunehmendem Alter eine ungünstige Entwicklung fest: Während die Zeiträume für moderate und hohe Aktivität leicht zurückgingen, nahm die Inaktivität deutlich zu. Für Sechsjährige konstatierten die Forschenden tagsüber achteinhalb Stunden Inaktivität, bei den Zahnjährigen waren es bereits zehn Stunden.

Bewegung wirkt präventiv

Bei einer Korrelation der erhobenen Daten stellten die WissenschaftlerInnen fest, dass körperlich aktive Kinder seltener depressive Symptome entwickelten als ihre weniger aktiven Altersgenossen. Dafür war jedoch weniger entscheidend, wie viel Zeit Kinder ohne viel Bewegung verbringen, sondern vielmehr die Zeit mit moderater bis anstrengender Aktivität. Depressiven Symptomen im Kinderalter scheint somit ein Mangel an moderater bis hoher Aktivität vorauszugehen, so die Annahme der WissenschaftlerInnen.  

Quelle:

Zahl T, Steinsbekk S, Wichstrom L (2017): Physical Activity, Sedentary Behavior, and Symptoms of Major Depression in Middle Childhood. Pediatrics. 2017;139(2):e20161711. Link