Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten
Deutsche Allianz fordert mehr Einsatz der deutschen Politik
„Die Lage ist ernst“, sagt Prof. Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE. „Vernünftige Vorschläge für klare Ziele und Zeitpläne, um gegen diese verheerenden Krankheiten vorzugehen, werden von einigen Mitgliedstaaten behindert. Es muss jetzt dringend gehandelt werden, damit die Verhandlungen vorangebracht werden können, mit dem Ziel zu einem starken, aktionsorientierten Abschlussdokument zu kommen.“
Die nichtübertragbaren Krankheiten Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und chronische Atemwegserkrankungen (COPD) sind verantwortlich für 63 Prozent aller Todesfälle weltweit und für 86 Prozent aller Todesfälle in Europa. In den nächsten zwanzig Jahren werden sich diese „stillen Killer“ weiter ausbreiten, was zu einer enormen Belastung von Familien, Gesundheitssystemen und Volkswirtschaften führen wird. Immer dringlicher wird es deshalb, effektive Strategien zur Gesundheitsförderung und Krankheitsvermeidung nicht nur in Europa, sondern weltweit einzusetzen. Denn die nichtübertragbaren Krankheiten können wirksam eingedämmt werden: durch einen gesundheitsförderlichen Lebensstil, insbesondere die Vermeidung der Risikofaktoren: Tabakkonsum, ungesunde Ernährung, mangelnde Bewegung, Übergewicht, schädlicher Alkoholkonsum sowie durch Früherkennung und frühzeitige Behandlung.
„Mit dem UN-Gipfel haben wir jetzt die historische Gelegenheit, diese tickende Zeitbombe zu entschärfen und so zukünftig unnötige Schmerzen und Leiden von Millionen von Menschen weltweit einzudämmen“, so Danne. „Um dieses gemeinsame Ziel zu erreichen, brauchen wir den Einsatz der Regierungen der Länder, einschließlich unserer eigenen Regierung.“
Die Organisationen der Allianz gegen Nichtübertragbare Krankheiten fordern gemeinsam mit ihren internationalen Organisationen der NCD Alliance die Regierungsvertreter auf, sich auf folgende Punkte zu verständigen:
- Das grundsätzliche Ziel, bis zum Jahr 2025 die Zahl der vermeidbaren Todesfälle durch nichtübertragbare Krankheiten um 25% zu reduzieren.
- Die Festlegung eines klaren Zeitplans zur Bekämpfung der Ausbreitung der vier wichtigsten nichtübertragbaren Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und chronische Atemwegserkrankungen (COPD).
- Maßnahmen zur Reduktion der Risikofaktoren Tabakkonsum, ungesunde Ernährung, mangelnde Bewegung, Übergewicht und schädlicher Alkoholkonsum. Dazu gehören auch steuerpolitische Maßnahmen, wie eine erhöhte Steuer auf Tabakprodukte und adipogene Lebensmittel.
- Eine gemeinsame Initiative und Kooperation auf hoher Ebene von Regierungen, Organen der Vereinten Nationen und der Zivilgesellschaft, um den Prozess zu befördern und bewertend zu begleiten.
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