Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten

OECD warnt vor Folgen der Adipositas-Epidemie in Deutschland

Die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) warnt in ihrem jüngsten Gesundheitsbericht vor den gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der Adipositas-Epidemie in Deutschland. Unser Gesundheitssystem ist unzureichend auf die zunehmende Belastung durch nicht-übertragbare Krankheiten vorbereitet. Eine bessere Präventionspolitik ist dringend nötig.

In ihrem Bericht warnt die OECD vor steigenden Gesundheitsausgaben durch nicht-übertragbare Krankheiten. Quelle: OECD

Im Jahr 2000 waren 20% aller Deutschen adipös (krankhaft übergewichtig), 2013 waren es schon 24%. Entsprechend steigen auch die Ausgaben für die Behandlung der Folgeerkrankungen von Übergewicht. So hat sich im selben Zeitraum der Verbrauch von Diabetes-Medikamenten in Deutschland fast verdoppelt. Dieser Anstieg sei neben der Alterung der Gesellschaft auf die Zunahme an Übergewicht und Adipositas zurückzuführen, so der Bericht.

Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland bei der Prävention von nicht-übertragbaren Krankheiten besonders schlecht ab: so liegt der Verzehr von Obst und Gemüse in Deutschland unter dem Durchschnitt der restlichen Industrieländer, während der Alkohol- und Tabakkonsum in Deutschland überdurchschnittlich hoch liegt. Bei der Verbreitung von krankhaften Übergewicht liegt Deutschland auf Platz 9 unter den 34 Industrieländern, die von der OECD verglichen wurden.

Bei der Vorstellung des Berichts in Berlin betonte der stellvertretende OECD-Generalsekretär Stefan Kapferer, dass diese Risikofaktoren die Erfolge bedrohten, die beim Anstieg der Lebenserwartung gemacht wurden. Für eine wirksame Prävention bräuchte es eine Mischung aus Anreizen und Aufklärung.

 Zum Thema: