Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten
Zucker: Zeit zu Handeln
"Wir essen zu viel Zucker, und das ist schlecht für unsere Gesundheit." Mit diesen klaren Worten beginnt der Bericht. Alleine für die Behandlung von Übergewicht und seinen Folgeerkrankungen muss Großbritannien mehr als 5 Milliarden Pfund im Jahr ausgeben. In Deutschland verursacht übermäßiger Zuckerkonsum sogar Kosten von mehr als 8 Milliarden Euro pro Jahr.
Deshalb spricht sich die englische Gesundheitsbehörde u.a. für die folgenden Maßnahmen aus, um den Zuckerkonsum zu reduzieren:
- Wirksame Begrenzung von Werbung für zuckerreiche Getränke und Lebensmittel
- Einführung eines breiten, strukturierten und systematisch überwachten Prozesses zur allmählichen Reduktion des Zuckergehalts in häufig konsumierten Produkten
- Preiserhöhungen von mindestens 10-20% auf Produkte mit einen hohen Zuckergehalt, zum Beispiel durch eine Steuer auf Zucker oder zucker-gesüßte Getränke
- Einführung, Umsetzung und Überwachung verbindlicher Standards, um sicherzustellen dass in öffentlichen Einrichtungen jeder Art gesündere Lebensmittel und Getränke angeboten werden
- Eine praktische ernährungs- und gesundheitsbezogene Qualifizierung und Sensibilisierung von allen Personen, die in Catering und Gastronomie sowie im Lebensmittel- und Gesundheitsbereich tätig sind.
Viele dieser Forderungen finden sich auch im Strategiepapier der Deutschen Allianz gegen Nichtübertragbare Krankheiten (DANK). Nicht nur Großbritannien, sondern auch Deutschland muss handeln.
Weitere Informationen zum Thema:
- Der vollständige Bericht der englischen Gesundheitsbehörde (Public Health England, 22.10.2015)
- Gefährlicher Zuckerrausch. In dem Königreich fordern Fachleute und Prominente eine Strafsteuer auf Süßes. Auch in Deutschland hat die Idee Anhänger. (Süddeutsche Zeitung, 25.10.2015)
- Zuckersteuer in Deutschland? (ProSieben, 26.10.2015)
- Debatte um Zuckersteuer: Forsa-Umfrage der DAK irreführend und unseriös (Pressemitteilung der Deutschen Diabetesgesellschaft, 12.05.2015)
- Süß, billig, krank? So funktioniert die Zucker-/Fettsteuer beim Osterhasen (Pressemitteilung der Deutschen Diabetesgesellschaft, 31.03.2015)
- Debatte um Zuckersteuer – Bundesministerium gegen WHO (DANK, 24.03.2015)